Säuglinge und Kleinkinder in der KiTa: Eine Bereicherung für alle.

Eine Kindertagesstätte bietet Säuglingen und Kleinkindern erweiterte Erfahrungsräume und bereichernde Entwicklungsmöglichkeiten.

Die Lebenssituationen von Familien und die gesellschaftlichen Verhältnisse haben sich im Laufe der letzten Jahrzehnte drastisch verändert:

  • Die „klassische“ Familie (Ehepaar mit Kindern) kommt immer seltener vor, vielfältige Formen des Zusammenlebens sind an ihre Stelle getreten.
  • Die Berufstätigkeit von Müttern hat zugenommen.
  • Über die Hälfte aller Kinder wächst ohne Geschwister auf.
  • Die Zahl der Alleinerziehenden steigt an.
  • Das Lebensumfeld der Kinder ist durch beengte Wohnverhältnisse und den Wegfall der „Straße als Spielplatz“ – und damit durch erhebliche Einschränkungen von Spiel- und Erfahrungsmöglichkeiten – gekennzeichnet.

„Familiensoziologische Forschungsergebnisse weisen seit Jahren darauf hin, dass immer mehr in Frage gestellt werden muss, ob denn die Sozialisationsbedingungen in der Familie wirklich noch das Beste für Kinder sind. Es gibt Indizien dafür, dass Säuglingen und Kleinkindern heute erweiterte Erfahrungsräume und bereichernde Entwicklungsmöglichkeiten geboten werden müssen. Immer mehr Mütter, die zugunsten ihrer Kinder auf Erwerbstätigkeit verzichtet haben, scheinen zu spüren, dass sie in der isolierten Situation des ausschließlich ‚Aufeinanderangewiesenseins‘ ihrer Vorstellungen und Wünschen, den Bedürfnissen des Kindes zu genügen, gar nicht gerecht werden können“ (Schneider, 1991, S.116).

An diese Gegebenheiten muss die Betreuung von Kleinstkindern anknüpfen. Neue wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass Kleinstkinder auf der Grundlage einer sicheren Bindung an eine Bezugsperson (Mutter oder Vater) auch für sie förderliche emotionale Beziehungen zu anderen Personen aufbauen können (vgl. dazu Laewen, 1999).

Dies ist in der Kindertagesstätte zunächst die Erzieherin, die die Verantwortung für das Kind übernimmt, aber auch die Beziehung zu anderen Kindern spielt eine wichtige Rolle.

Kinder sind von Geburt an aktive Wesen, die vielerlei Erfahrungs- und Erforschungsmöglichkeiten für Ihre Entwicklung benötigen. Durch eine anregungsreiche Raumgestaltung und entsprechendes Spielmaterial kann die Gruppe vielfältige Entwicklungsanreize für das Kleinstkind bieten. Ebenso wird für Ruhe- und Rückzugsmöglichkeiten und den nötigen Erholungsschlaf gesorgt. Die Pflege und Versorgung der Kinder ist eingebettet in einen Tagesablauf mit Ritualen und festen Zeitrhythmen, die ihnen Sicherheit geben. Gemeinsam mit anderen Kindern erleben sie Feste und andere Höhepunkte des Jahres. Nicht die Quantität, d.h. die Zeitdauer, die das Kind mit der Mutter oder dem Vater verbringt, beeinflusst entscheidend seine Entwicklung, sondern die Qualität der Beziehung und das, was in der gemeinsam verbrachten Zeit erlebt wird.

Daher kann die Betreuung des Kindes in der Kindertageseinrichtung für die Eltern eine Entlastung von der alleinigen Verantwortung für das Wohlergehen ihres Kindes bedeuten.

Schon seit über 10 Jahren nimmt unsere Kindertageseinrichtung zweijährige Kinder und seit 5 Jahren auch Kinder unter 2 Jahren auf. Nach unseren Erfahrungen bedeutet die Arbeit mit den Jüngsten eine Bereicherung für alle!

Auszug aus der Konzeption des Familienzentrums Eichen · KiTa Regenbogen.